Happy Birthday Wonnie

Hallo Yvonne, magst du dich kurz vorstellen: Wer bist du, was machst du beruflich – neben dem Bloggen – und wo und wie lebst du?

Hallo, mein Name ist Yvonne. Im Netz bin ich eher unter meinem Spitznamen „Wonnie“ bekannt. Ich lebe mit meinem Mann, meinen 2 Töchtern und dem Freund der Älteren in Dreieich, Nähe Frankfurt am Main. In unserem Haushalt tümmeln sich neben den Hausstaubmilben noch ein paar afrikanische Riesenschnecken, ein übergewichtiger Kater und zwei Goldfische. Neben dem Bloggen bin ich selbständige Unternehmerin, in erster Linie aber von ganzem Herzen Mutter und Optimistin. Nach vielen Jahren der Selbständigkeit mit einer Detektei genieße ich nun die Ruhe des Kleingewerbes und widme mehr kostbare Zeit der Familie. Zum Schwerpunkt meines Jobs zählen die Anfertigung meiner Filzunikate, deren Verkauf und kunterbunter Journalismus. Ich blogge auf Wonnie’s little ideas, schreibe und lebe gerne das, was andere sich nicht trauen.

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Was liebst du an deinem Zuhause so sehr und was fehlt dir?

An meinem Zuhause liebe ich die Anwesenheit meiner Familie, die Vertrautheit und auch das tägliche Chaos. Meine Mutter fehlt mir hier, sie hatte ordnungstechnisch alles irgendwie besser im Griff. Hätte ich allerdings meine Wäscheberge nicht, wäre mein Vormittag völlig belanglos. Es hat also alles etwas für sich. Zuhause bedeutet für mich, das Gefühl der Geborgenheit zu finden; loslassen zu können und vor allem Abstand zu den Menschen zu halten, die den Sinn des Lebens noch nicht verstanden haben oder die Suche danach noch nicht gewagt. Ein Zuhause ist für mich wichtig, um die innere Ruhe zu erreichen und meinen Kindern eine Zufluchtsstätte zu bieten. Was hier zuhause grundsätzlich immer fehlt sind Biomüllbeutel, aber das habe ich im Griff.

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Warum möchtest du gerne in Norwegen leben und wie realistisch ist ein Umzug dort hin?

Mit Norwegen verbinde ich Natur, Ruhe und Geborgenheit. Deutschland oder auch andere Länder haben schon lange an Zauber für mich persönlich verloren, seit alles nur noch im Zeitraffer geschieht. Ich mag die Weite Norwegens, die Vielfältigkeit der Natur und auch die Menschen dort beeindrucken mich. Gefühlt nimmt man das Leben dort bewusster wahr, weil die Prioritäten anders gesetzt werden. Ich bin kein Freund von Sonne, Meer und Strand, es zog mich schon immer in ruhigere Gegenden. Eine Holzhütte in freier Natur, ein Kamin, meine Familie und ein Trupp der Bundeswehr, der uns regelmäßig mit Rinderfilet und Schokolade beliefert, würden mir schon genügen. Seitdem ich bewusster lebe, ist ein Umzug aber gar nicht mehr nötig. Ein Urlaub hingegen wäre natürlich wundervoll. Allerdings müsste sich dann noch jemand finden, der meinen Mann überredet, mitzukommen. Der mag nämlich genau das Gegenteil lieber. Drum leben wir gemeinsam in Dreieich, das ist quasi unser Kompromiss. Ein Umzug weg von unseren Kindern kommt für uns nicht in Frage. Wir möchten „griffbereit“ sein, immer. Weil wir am eigenen Leib erfahren mussten, wie schwer es ist, ohne Eltern durchs Leben zu gehen.

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Seit wann bist du so kreativ? Hast du ein einschneidendes Bastel-Erlebnis, welches du mit uns teilen möchtest – eines aus deiner Kindheit?

Kreativ war ich schon immer, wobei ich mich während der Schulzeit meist mit Zeichnen zufriedenstellte. Illustrationen, Comics und Portraitzeichnungen erfüllten mich zunächst. Ich hatte einen wunderbaren Kunstlehrer in der Oberstufe, der meine Kreativität förderte, in dem er meine Bilder in einer Frankfurter Galerie ausstellte und auch verkaufte. Meine erste Vernissage hatte ich so schon im Teenageralter, wenn auch mit Orangensaft anstelle von Kopfwehwasser. Handwerklich kreativ wurde ich erst aus Langeweile nach der ersten Schwangerschaft mit 19 Jahren. Als Kind durfte ich mit meinem Vater nur im Keller kreativ sein, der Haushalt war streng durch meine Mutter geregelt. Staubkörner wurden im Flug von ihr aufgefangen und vor Niederkunft verbannt. Ich wache heute noch auf und sehe nach, ob all‘ meine Staubkörnchen noch da sind. Ich hingegen mag die nämlich!

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Mit welchem Material arbeitest du heute am Liebsten? Was sind die Vor- und Nachteile dieses Materials?

Bezogen auf heute ist es definitiv Filzwolle. Durch meine körperlichen Gebrechen nach Krebs und Co. Brauchte ich zwingend ein Hobby im Sitzen. Filzen war da wie für mich gemacht. Aus der Not wurde alsbald eine Tugend und naja, hier bin ich. Man findet mich nachts filzend im Bett, die Nachttischlampe über meinem Haupt. Filzwolle ist unheimlich vielseitig, natürlich und beständig, wenn man sie auch permanent im ganzen Haushalt findet. Ich hatte die Wahl entweder mit Mitte 30 in Rente zu gehen und wählte die Alternative. Das ich damit so erfolgreich sein würde, hätte ich im Traum nie gedacht. Immer unterstützt und an mich geglaubt hat Mel vom Blog „Kreativsüchtig“. Ohne sie wäre ich niemals an diesem Punkt angekommen.

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Wer meinen Blog kennt, kennt auch meine anderen kreativen Adern. Ich mache vor keinem Material Halt. Ob Wolle, Stoff, Knete, Stein, Metall, Altkleider, scheinbar Kaputtes oder auch Lebensmittel, ich spiele gern mit allem ein wenig herum. Oftmals ist das Ergebnis nicht oder nur stellenweise jugendfrei. Ich erziehe allerdings sehr offen und das klappt super.

Seit wann gibt es deine Filzwerke und wie bist du auf die Idee gekommen sie zu kreieren?

Meine Filzwerke gibt es seit dem Abschlussball meiner großen Tochter im Jahr 2013. Damals schenkte ich ihr das Buch „Der kleine Drache Hab-mich-lieb“ und genau diesen filzte ich ihr dazu. Ein Unikat von Herzen als Erinnerung. Das könnt Ihr auf dem Blog nachlesen. Natürlich war das noch kein Highlight-Filztier, aber so fing eben alles an. Es begeisterte mich, das es in meiner Hand lag, wie das Tier schaut. Der Blick eines jeden Tieres fasziniert mich täglich auf’s Neue.

Mein Mann beschmunzelt es oft, wenn ich mit einem frisch gefilzten Tier, eingewickelt in ein Gästehandtuch aus dem Badezimmer stapfe, den Kopf schräg, voller Stolz, als hätte ich gerade geboren. Es fällt mir nicht immer leicht, die Tiere zur Adoption frei zu geben; aber mittlerweile leben wir genau davon und machen mit den Tieren Menschen glücklich. Das Tier, ob lebendig oder als Stofftier ist der ehrlichste Freund, den ein Mensch jemals besitzen kann.

Wenn auch Du ein Tier als lebenslang treuen Freund adoptieren magst, besuche mich doch mal auf dem Blog oder auf Wonnie’s verfilztem Flohmarkt.

Meine Filztiere beginne ich alle mit einem Herz. Sie können jedes Geheimnis für sich bewahren und gehen mit ihrem Besitzer durch dick und dünn. Es gibt gehbehinderte Filztiere oder Tiere mit Brustkrebs. Das Ziel ist, Menschen zu einem Lächeln zu bewegen. Und es klappt.

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Was machst du, wenn du mal keine Lust auf Basteln und Kreativ-sein hast?

Essen und Dokumentationen schauen, gerne auch Serien wie „The Walking Dead“ oder „Zoo“. Ich gucke allerdings nicht gerne TV, bin ein RTL-Feind und habe außerdem überhaupt keine Geduld z.B. in der Badewanne zu entspannen. Mein Mann hatte mir zu Beginn unserer Beziehung mal ein Wellness-Erlebnis geschenkt, welches ich heimlich abbrach und mir mit dem Personal im Aufenthaltsraum der Therme die Zeit mit Quatschen vertrieb. Wenn ich mal keine Lust auf Basteln oder kreativ sein habe, kuschele ich mich an meine Kinder und nehme sie einfach wahr. Das ist der schönste Zeitvertrieb, den ich mir vorstellen kann. Zwischendurch wasche ich Wäsche, schreibe Artikel für Zeitungen, Blogartikel für meinen eigenen Blog oder hübsche Kooperationen auf. Manchmal besuche ich aus reiner Neugier Messen und am Liebsten bin ich in der Natur unterwegs.

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Und, was tust du gegen ein Kreativ-Tief – wer oder was hilft dir auf neue Ideen zu kommen?

Sauerstoff und ganz klar Pinterest-Pinwände durchstöbern. Wenn ich mal nicht mehr weiter weiß, werfe ich dort in verschiedenen Sprachen mit Suchbegriffen um mich und habe danach meist mehr Ideen, wie angedacht. Ein Kreativ-Tief kenne ich eigentlich nicht, ich besitze ein Minibook, in dem ich meine Ideen sammele. Würde ich all diese Ideen umsetzen, wäre Gott sicher sehr erbost über das glitzernde Chaos im Himmel. Aber ein Ende ist meinerseits nicht in Sicht; höchstens finanziell.

Hast du abschließend noch einen Buch-Tipp für uns – und welches Lied kannst du uns für die etwas graue Winterzeit empfehlen?

Empfehlen kann ich, zwischen den Zeilen eines jeden Buches zu lesen. Der Titel ist völlig egal. Meine Liedempfehlung ist immer wieder ganz klar: „Strong“ von London Grammar. Das Video müsst Ihr Euch unbedingt ansehen. Kraft ist das wichtigste Wort in meinem Vokabular. Seid füreinander da, die Zeit läuft. Und mal ganz ehrlich, mit etwas Herz ist der Winter doch gar nicht so grau.

„Blogstar im Geburtsmonat. Einfach wunderbar!“

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Wir feiern dich – Yvonne von Wonnie’s little Ideas – Alles Gute und auf ein langes, gesundes Leben. Danke für das tolle Interview und die erfrischenden Antworten. Ich bin auch ein Februar-Kind, finde den Winter toll, mag zwar keine Kuscheltiere würde aber sofort mit nach Norwegen in den Urlaub kommen.

Interview: Lina Samoske
Bilder: Yvonne Krüger

 

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14 Kommentare
  1. Einzigartig dieses Interview – genauso einzigartig wie du bist, liebe Wonnie … ich bin immer wieder verliebt in deine neuen Filz-Geschöpfe und wie du mit Worten umgehst – einmalig <3

  2. Oh wie cool ist das den Wonnie der Superstar. Herzlichen Glückwunsch – die Februar-Mädels sind die besten ;o) Und danke für mein persönliches Wonnie-Wonder. LG Bianca

  3. Viel Erfolg liebe Wonnie und ich bin jedes Mal begeistert von deinen Ideen! Weiter so! Liebe Grüße aus dem Waldviertel

  4. Heute habe ich einen Newsletter bekommen – und da bist DUUUUU!!!
    Was für ein wunderbares Interview!!!! Du bist super, liebe Wonnie!!! Alles, alles Liebe von Heike.

  5. Wonnie! Du bist ein Star und es war nur eine Frage der Zeit bis man dich endlich rausholt! :-D
    Tolle Antworten. Mach weiter so.
    LG Naddel

    Naddel verliebt in Zuhause 4. Februar 2016 um 10:12 Uhr
  6. Ihr Süßen, Dankeschön!!! Ich heul‘ jetz‘, grrrrrr <3

  7. yey, wie schööön!! <3

  8. Wie super geschrieben. Yvonne du bist einfach wunderbar! Weiter so und von Herzen viel Erfolg.

  9. Bekomme ich jetzt ein Autogramm, Wonnie? *kicher* Toll! Du bist dufte. Ich freu mich, grinse im Kreis und bleibe bis an mein Lebensende dein Fan, von Herzen. <3

  10. Die Wonne ist einfach knorke! <3

  11. …wenn ich jetzt diesbezüglich mit „Kasalla“ entgegnen würde, denken alle, das käme von RTL… Dabei wollte ich gebildet drohen. <3 Hast Du Wein dabei? Dann ginge ich freiwillig mit… Oder Schokolade? Charoulais-Rinderfilet?

    <3

  12. <3 <3 <3
    Du bist ein (Blog-)Star – soll ich Dich rausholen?

  13. Glückwunsch liebe Wonnie <3 und weiter so!

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