Edna Mo’s Körperkunst

Liebe Melanie, wie entstand eigentlich dein Bloggername Edna Mo? Und wie ist Frau Mo denn so?

Im englischsprachigen Ausland und in angrenzenden europäischen Ländern hat Kunstharz als kreatives Material einen sehr hohen Stellenwert – ganz anders als in Deutschland. Daher ist Edna Mo eine Wortschöpfung aus einem englischen Vor- und einem chinesischen Nachnamen mit dem Zweck, meinen Etsy-Shop dem ausländischen Markt zu öffnen.

Edna Mo ist anspruchsvoll, wenn es ihre Arbeit betrifft, hartnäckig, was neue Fertigkeiten anbelangt und unerschöpflich in ihren Ideen.

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Wie und wo lebst du und was gefällt dir an deinem jetzigen Wohnort am besten?

Zufällig von Berufs wegen bin ich in Düsseldorf hängengeblieben und habe dort meinen wunderbaren Mann kennengelernt. Ursprünglich komme ich aus der Nähe von Stuttgart. Die humorvolle Mentalität der Rheinländer gefällt mir deutlich besser als die der Schwaben. An Düsseldorf schätze ich, dass man an jeder Ecke ein tolles Angebot an Kunst und Kultur in Anspruch nehmen kann.

Was ist dein Beruf?

Ich bin Diplom-Foto-Designerin. Viele Jahre habe ich in der Werbung verbracht. Zwischenzeitlich bin ich für eine gemeinnützige Verbraucherorganisation im Bereich Öffentlichkeitsarbeit tätig, übe also einen ganz bürgerlichen Beruf aus.

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Seit wann bloggst du? Was hat sich seitdem in deinem Leben verändert?

Der Blog ednamo.com ist 2014 statt einer statischen Webseite und als Sidekick zu meinem Etsy-Shop entstanden. Da in Deutschland kein ausgeprägtes Verständnis für Kunstharz als kreatives Material besteht, war es mir wichtig, über die Entstehung der Entwürfe berichten und die handwerkliche Umsetzung zeigen zu können.

Als Netzwerkplattform hat der Blog mir einige Türen geöffnet und meinen Erfolg als Harzkünstlerin beflügelt. Über den Blog kam beispielsweise die Möglichkeit zustande, mit dem Verlag Creapassions aus Frankreich ein handwerkliches Buch über die Herstellung von Schmuck und Deko aus Kunstharz zu machen.

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Dein erster Blogpost?

Über Tonnagen von ungeschliffenen Perlen und Armreifen, die ihrer Vollendung entgegenfiebern.

 

Das Arbeiten mit Gießharz flößt ja vielen Kreativen eher Respekt ein. Wie hast Du damit angefangen und warum arbeitest Du so gern damit?

Ich habe schon immer gerne handwerklich gearbeitet und in viele Disziplinen hineingelugt. Vor Jahren fragt mich eine Freundin, ob ich nicht Lust hätte „irgendwas Künstlerisches“ für eine Jux-Ausstellung beizusteuern. Ich hatte da so eine abwegige Idee, Staubmäuse zu konservieren.

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Kunstharz schien mir für die Umsetzung geeignet, also habe ich losgelegt. Die eingeharzten Staubmäuse sind nach ersten verunglückten Versuchen wunderschön geworden, wie kosmische Sternenwirbel. Da wollte ich mehr. Die letzten Jahre habe ich mich weiter in die handwerkliche Materie eingearbeitet, und die Arbeit mit Kunstharz ist zu meiner Hauptpassion avanciert.

Ich habe von Anfang an das Gespür gehabt, dass man mit dem Material unendlich viele Ideen zum Leben erwecken kann. Man darf nur nicht vorher aufgeben.

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Wir lieben nicht nur deine Schmuckdesigns und phantasievollen Inszenierungen, sondern auch deine humorvolle Art zu schreiben. Wo kommt dieses zusätzliche Talent her?

Möglicherweise ist bei den etlichen Kubikmetern an Büchern, die ich in meinem Leben schon gelesen habe, die eine oder andere Formulierung hängengeblieben? ednamo_tropfenperlencollier2_1

Welche Bastel-Aktion aus deiner Kindheit ist dir im Gedächtnis geblieben?

Ich erinnere mich an Kunstharz-Granulat, dass im Backofen zu festen Objekten geschmolzen ist. Meine Schwester und ich haben mithilfe von Plätzchen- Ausstechern Broschen gemacht. Aber auch bei Collagen haben wir uns ausgetobt und nach der Entdeckung der Nähmaschine völlig absurde Bekleidung zusammengestichelt. Ab und zu durfte ich meinem Vater beim Möbel bauen helfen. edna-mo_astern_black-mira_7

Wie wird deine Wohnung in der Vorweihnachtszeit aussehen?

So wie immer, mit Bildern und Skulpturen vollgestellt, durchschnittlich eingestaubt und nur bedingt ordentlich. Ab November wird eine Lichterkette auf den Balkon montiert, und auch Kugeln an einen toten Ast gebunden, das bleibt dann bis März des nächsten Jahres hängen. Für jahreszeitliche Wohnungsdekorationen habe ich kein ausgeprägtes Faible.

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Welche Projekte beschäftigen Dich gerade am meisten?

Ich arbeite an einer Kollektion von Armreifen und Ringen in großen Größen und bereite ein Vorführkonzept für die Herstellung von Möbelknöpfen vor, das ich auf der Creativeworld-Messe in Frankfurt nächsten Jahres präsentieren soll.

 

Danke für das Interview, Melanie! Ich drücke die Daumen für die Messevorbereitungen, erfreue mich währenddessen weiter an deiner Gießharzwelt und stelle mir die eingegossenen kosmisch-sternenwirbeligen Staubmäuse vor!

 

Interview: Dörte Rappke

Bilder: Melanie Schrage

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