Immer mehr Menschen wollen nicht nur umweltfreundlicher leben, sondern ihre Energieversorgung selbst in die Hand nehmen – ganz im Sinne der DIY-Philosophie. Dabei muss es nicht gleich das große Dachprojekt sein. Auch mit einfachen Mitteln lässt sich Strom erzeugen – zum Beispiel mit einem sogenannten Balkonkraftwerk.
Ich habe selbst erfahren, wie viel Freiheit in einem kleinen Solarpanel steckt. In unserem Hinterhof steht eine gemietete Garage ohne Stromanschluss. Im Winter war es dort stockdunkel, wenn wir abends mit dem Fahrrad nach Hause kamen. Eine Steckdose? Fehlanzeige. Doch statt resigniert im Dunkeln zu tappen, habe ich eine Lösung gefunden, die nicht nur praktisch, sondern auch nachhaltig ist.
Mein DIY-Solarprojekt: Licht und Strom auf der gemieteten Garage
Auf das Garagendach habe ich eine flexible Solarmatte gelegt – völlig ohne bauliche Veränderung. Die Matte wird tagsüber von der Sonne aufgeladen und speist eine Powerstation im Inneren. Diese versorgt eine einfache LED-Lampe, damit wir abends Licht haben. Und sogar unsere E-Bike-Akkus können wir dort bequem aufladen – ganz ohne Stromanschluss, ganz ohne Eingriff ins Mietobjekt.

Schritt-für-Schritt: Ein Balkonkraftwerk installieren
Wer etwas mehr möchte und über einen Balkon oder eine kleine Fläche mit Sonneneinstrahlung verfügt, kann mit einem sogenannten Balkonkraftwerk bis zu 600 Watt selbst erzeugen und direkt ins eigene Stromnetz einspeisen. So funktioniert es:
- Standort prüfen:
Der Balkon oder die Garage sollte möglichst nach Süden ausgerichtet sein, wenig Schatten haben und genug Platz für ein oder zwei Solarpanels bieten. - Solarpaket wählen:
Viele Anbieter bieten Komplettsets an – bestehend aus:
- 1–2 Photovoltaikmodulen (à ca. 300 Watt)
- Wechselrichter (wandelt Gleichstrom in Wechselstrom um)
- Halterungen (z. B. für Balkongeländer)
- Anschlusskabel mit Schuko-Stecker oder Wieland-Stecker
- Installation:
Die Module werden befestigt (z. B. mit Klemmen am Geländer), der Wechselrichter angeschlossen und das Kabel in eine Außensteckdose geführt. Wichtig: Für eine dauerhafte Installation sollte die Anlage beim Netzbetreiber gemeldet werden – das ist meist unkompliziert online möglich. - Nutzung:
Der erzeugte Strom fließt direkt in das eigene Hausnetz. Alles, was gerade im Haushalt verbraucht wird (Kühlschrank, Router etc.), wird automatisch zuerst mit Solarstrom versorgt. Überschüssiger Strom geht ins öffentliche Netz, wird aber nicht vergütet – daher lohnt es sich, tagsüber möglichst viel Strom zu verbrauchen. - Rechtliches:
In den meisten Bundesländern ist die Installation auch in Mietwohnungen erlaubt, solange keine baulichen Veränderungen vorgenommen werden. Ein klärendes Gespräch mit der Hausverwaltung ist dennoch empfehlenswert.
DIY mit Wirkung: Kleine Projekte, große Veränderung
Solche kleinen Solarprojekte zeigen, wie wir uns mit einfachen Mitteln autark versorgen können. Sie passen perfekt zur DIY-Philosophie: selbstbestimmt, nachhaltig, sinnvoll.
Und wer tiefer einsteigen möchte, kann sich auch mit größeren Konzepten beschäftigen – etwa gemeinschaftlich finanzierten Solarparks. Diese ermöglichen es, auch ohne eigenes Dach oder Grundstück aktiv an der Stromerzeugung teilzuhaben. Ein Beispiel dafür wäre einen Solarpark kaufen. Vielleicht ist das für dich ein nächster Schritt – als Ergänzung zu deinem eigenen Mini-Kraftwerk.
Energie selber machen – weil es geht!
Ob Solarmatte auf der Garage oder Balkonkraftwerk – wir haben mehr Gestaltungsmöglichkeiten, als viele denken. Es braucht kein Eigenheim und kein Fachwissen. Nur ein bisschen Neugier, handwerkliches Interesse und den Wunsch, Dinge selbst zu verändern.
Wenn du auch ein Solarprojekt umgesetzt hast oder Fragen zum Einstieg hast, teile es gern mit der Community. Denn genau durch solche Erfahrungen lernen wir voneinander – und gestalten gemeinsam eine nachhaltigere Zukunft.
In diesem Sinne – immer eine Handbreit Sonnenschein über dem Schirm!
Eure Dörte