Die Idee zu KnitAgain entstand in einem sehr persönlichen Moment. Ich saß mit einer lieben Freundin zusammen, die nach einer Gehirnoperation ihren linken Arm nicht mehr bewegen kann und stark gehbehindert ist. Wir sprachen darüber, wie sich ihr Alltag verändert hat – was sie vermisst, was ihr Freude macht, was sie gerne (wieder) tun würde. Irgendwann fiel das Gespräch auf das Stricken.
Früher hatte sie sehr gern gestrickt. Dann kam das Leben dazwischen, die Zeit fehlte. Und jetzt – wo sie endlich wieder Zeit hätte – verhindern ihre Einschränkungen, dass sie die Nadeln noch einmal in die Hand nehmen kann.
Dieser Gedanke traf mich mitten ins Herz. Ich stellte mir vor, wie es für mich wäre, nicht mehr handarbeiten zu können. Einen kleinen Vorgeschmack hatte ich selbst schon erlebt: Nach einer Schulter-OP musste ich wochenlang pausieren – und empfand es als echten Albtraum.
Aus diesem Gespräch heraus wurde eine Idee geboren: Ein virtueller Ort sollte entstehen, an dem Menschen zusammenkommen können, die durch Krankheit oder körperliche Einschränkungen nicht mehr oder nur eingeschränkt handarbeiten können. Ein Ort des Austauschs, der Inspiration und gegenseitigen Unterstützung.
Wie geht es anderen, die in einer ähnlichen Situation sind? Gibt es Strickerinnen und Stricker, die trotz Handicap weiter stricken oder -häkeln? Welche Hilfsmittel, Kniffe oder kreativen Lösungen helfen dabei? Und wo finden wir Geschichten, die Mut machen?
So entstand KnitAgain, das Herzensprojekt von Britta Kremke, für alle, die das Stricken nicht aufgeben wollen.