Es passiert jedes Jahr. Lieblingsmenschen haben Geburtstag (vielleicht sogar man selbst, das nennt man dann „Selbstliebe“!), es klingelt, und tadaa: Ein prächtiger Strauß Blumen steht vor der Tür – natürlich von einem Online-Blumenversand für Geburtstagssträuße, der weiß, wie man Freude verschickt. Man stellt ihn in die Vase, bewundert ihn jeden Morgen mit leichtem Herzklopfen, spricht vielleicht sogar heimlich mit ihm („Guten Morgen, du Schöner!“), und dann – nach mehr als einer Woche – beginnt das Drama: welke Blätter, schlaffe Stiele, ein Duft von Abschied liegt in der Luft.
Aber halt! Bevor der Strauß in den Kompost wandert, kommt hier die gute Nachricht: Man kann diese floralen Schönheiten noch in richtige DIY-Schätze mit Geschichte verwandeln. Nachhaltig, dekorativ und – wie wir finden – absolut Handmade-Kultur-würdig.
Trockenblumen – die Renaissance der Verblühten
Trockenblumen hatten lange ein eher angestaubtes Image. Doch seit ein paar Jahren erleben sie ein echtes Comeback. Und das völlig zurecht. Denn was früher in Omas Wohnzimmer stand, ist heute stylischer Bestandteil moderner Boho-Deko, Hochzeiten und selbst angefertigter Collagen.
Besonders charmant: Trockenblumen erzählen Geschichten. Vor allem, wenn sie mal Teil eines Geburtstagsstraußes waren. Sie erinnern an liebe Menschen, an Lebensphasen, vielleicht sogar an sehr besondere Momente.
Welche Blumen machen sich gut als Trockenkünstler?
Nicht jede Blume eignet sich für das große Trocknungsfinale. Aber viele tun es! Hier eine kleine Hitliste der robusten Schönheiten:
- Rosen – Romantisch, klassisch, und mit ein bisschen Pflege wunderbar haltbar. (Serienliebhabe wie ich denken da gleich an: „Weihnachten zuhaus“ …)
- Eukalyptus – Hält Farbe und Form wie ein Profi. Und duftet lange!
- Lavendel – Lässt sich traumhaft in Duftsäckchen oder Kränzen verarbeiten.
- Statice (Strandflieder) – Bleibt farbenfroh, selbst nach Wochen.
- Schleierkraut – Zart, fluffig und einfach zu trocknen.
- Strohblumen – Der Name ist Programm. Für Trockenblumenfans ein Muss!
So geht’s: Trocknen mit Stil:
Die klassische Methode: Blumen kopfüber an einem trockenen, dunklen Ort aufhängen. Warum dunkel? Weil Licht Farben ausbleichen kann. Und wer will schon einen graubeigen Strauß der Erinnerungen?
Die Stiele am besten mit einem Gummiband zusammenfassen – das zieht sich beim Trocknen mit zusammen und hält alles schön an Ort und Stelle. Nach etwa zwei bis drei Wochen ist das Werk vollbracht.
Wichtig: Nicht zu viele Blätter an den Stielen lassen – die verlieren beim Trocknen meist ihren Charme.
Eine zweite Möglichkeit ist das Trocknen von Blüten mit Kieselgel. Das geht sehr schnell, eignet sich für nahezu alle Blütenvarianten und man kann die getrockneten Blüten wunderbar in Kaltglasur eingießen.
Und dann? Kreativ werden!
Hier fängt der Spaß erst richtig an. Aus Trockenblumen lassen sich unzählige Dinge gestalten:
- Mini-Sträußchen auf einer Grußkarte – Ideal als kleiner Gruß zwischendurch.
- Wandkränze – Ob rund oder in Halbmondform, Trockenblumen-Kränze sind echte Hingucker.
- Geschenkanhänger mit Geschichte – Ein bisschen Schleierkraut hier, ein getrocknetes Blütenblatt dort – und schon wird aus jeder Verpackung ein Unikat.
- Blumenbilder in Rahmen – Einfach ein paar besonders hübsche Exemplare zwischen zwei Glasplatten legen – fertig ist die Erinnerung zum Aufhängen.
Na, Lust bekommen?
Wer sagt also, dass ein Geburtstagsstrauß nur ein kurzes Gastspiel geben darf? Mit ein bisschen DIY-Zauber werden aus flüchtigen Blüten langanhaltende Schätze. Und ganz ehrlich: Gibt es ein schöneres Geschenk an sich selbst (oder an die beste Freundin), als ein Stück gelebte Erinnerung, das nicht verwelkt?
In diesem Sinne: Die zweite Blüte ist oft die schönere.
Eure Dörte